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Traumazentrierte Fachberatung: Expertise für traumasensible Unterstützungssysteme

Einleitung

Traumatische Erfahrungen können tiefgreifende Auswirkungen auf Individuen, Familien und Organisationen haben. In professionellen Kontexten, in denen Menschen mit traumatisierten Personen in Kontakt stehen – sei es in der Pädagogik, der Sozialarbeit, im Gesundheitswesen oder in anderen helfenden Berufen – ist ein fundiertes Wissen über Trauma und seine Folgen unerlässlich. Die Traumazentrierte Fachberatung bietet hier eine spezialisierte Expertise an, um Fachkräfte und Organisationen darin zu unterstützen, traumasensible Ansätze zu entwickeln, anzuwenden und zu implementieren. Sie zielt darauf ab, das Verständnis für die Dynamiken von Trauma zu vertiefen, die Qualität der Unterstützungssysteme zu verbessern und somit das Wohlbefinden der Betroffenen zu fördern.

Grundlagen und Prinzipien der  „Traumazentrierten Fachberatung“

Die Traumazentrierte Fachberatung basiert auf einem umfassenden Verständnis der Psychotraumatologie und den Auswirkungen von Trauma auf verschiedenen Ebenen. Zentrale Prinzipien und Grundlagen sind:

  • Traumasensibilität als Basis: Die Fachberatung vermittelt ein fundiertes Wissen über die verschiedenen Formen von Trauma, ihre psychologischen, körperlichen und sozialen Folgen sowie die spezifischen Bedürfnisse traumatisierter Menschen.
  • Systemischer Blickwinkel: Traumazentrierte Fachberatung betrachtet nicht nur das Individuum, sondern auch das umgebende System (Familie, Einrichtung, Organisation). Sie analysiert, wie das System auf Trauma reagiert und wie es traumasensibler gestaltet werden kann.
  • Ressourcenorientierung: Ähnlich wie in der Traumapädagogik liegt der Fokus auf den vorhandenen Stärken und Ressourcen der Fachkräfte, der Organisation und der traumatisierten Personen. Ziel ist es, diese zu aktivieren und für den Umgang mit Trauma zu nutzen.
  • Sicherheit und Stabilisierung im Fokus: Die Fachberatung unterstützt Organisationen dabei, sichere und stabilisierende Rahmenbedingungen für traumatisierte Menschen zu schaffen. Dies beinhaltet die Entwicklung von Schutzkonzepten, klaren Strukturen und Routinen sowie die Förderung einer Kultur der Achtsamkeit und des Respekts.
  • Beziehungsgestaltung und Kooperation: Eine wertschätzende und kooperative Beziehung zwischen der Fachberatung und den beratenen Fachkräften ist essenziell. Ziel ist es, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und die Kompetenzen der Fachkräfte zu stärken.
  • Partizipation und Selbstwirksamkeit der Fachkräfte: Die Fachberatung fördert die aktive Beteiligung der Fachkräfte am Beratungsprozess und unterstützt sie dabei, ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten und ihre Selbstwirksamkeit im Umgang mit Trauma zu erweitern.
  • Ethik und Selbstfürsorge: Die Fachberatung berücksichtigt die ethischen Aspekte der Arbeit mit traumatisierten Menschen und sensibilisiert die Fachkräfte für die Bedeutung der eigenen Selbstfürsorge, um einer sekundären Traumatisierung vorzubeugen.

Ziele der Traumazentrierten Fachberatung

Die traumazentrierte Fachberatung verfolgt verschiedene Ziele, die darauf abzielen, die Qualität der Unterstützungssysteme nachhaltig zu verbessern:

  • Wissensvermittlung: Vermittlung fundierter Kenntnisse über Trauma, seine Auswirkungen und traumasensible Interventionen.
  • Kompetenzentwicklung: Stärkung der Handlungskompetenzen der Fachkräfte im Umgang mit traumatisierten Menschen.
  • Organisationsentwicklung: Unterstützung von Organisationen bei der Entwicklung und Implementierung traumasensibler Konzepte und Strukturen.
  • Fallbezogene Beratung: Unterstützung bei konkreten Fällen, in denen traumatisierte Menschen begleitet werden, durch Reflexion, Analyse und die Entwicklung passender Interventionsstrategien.
  • Konfliktklärung: Unterstützung bei Konflikten, die im Kontext von Trauma entstehen können, beispielsweise in Teams oder zwischen Fachkräften und traumatisierten Personen.
  • Qualitätssicherung: Beitrag zur Qualitätssicherung in Einrichtungen und Organisationen durch die Implementierung traumasensibler Standards.
  • Prävention von Retraumatisierung: Sensibilisierung für mögliche Retraumatisierungsrisiken im institutionellen Kontext und Entwicklung von Strategien zur Prävention.

Methoden und Ansätze in der Traumazentrierten Fachberatung

Die Traumazentrierte Fachberatung bedient sich einer Vielzahl von Methoden und Ansätzen, die je nach Kontext, Zielsetzung und Bedarf eingesetzt werden können:

  • Informationsvermittlung und Schulungen: Seminare, Workshops und Vorträge zu Grundlagen des Traumas, spezifischen Traumafolgestörungen und traumasensiblen Interventionen.
  • Fallsupervision und Fallberatung: Reflexion und Analyse konkreter Fälle, Entwicklung von Handlungsstrategien und Unterstützung bei schwierigen Entscheidungen.
  • Teamberatung und Teamentwicklung: Unterstützung von Teams im Umgang mit traumatisierten Klienten, Förderung der Zusammenarbeit und Entwicklung gemeinsamer traumasensibler Ansätze.
  • Konzeptentwicklung und Implementierungsbegleitung: Unterstützung von Organisationen bei der Entwicklung und Implementierung umfassender traumasensibler Konzepte, von der Leitbildentwicklung bis zur praktischen Umsetzung.
  • Krisenintervention und Notfallplanung: Unterstützung bei der Entwicklung von Krisenplänen und der Bewältigung akuter Krisensituationen im Kontext von Trauma.
  • Organisationsanalyse und -beratung: Analyse der bestehenden Strukturen und Prozesse einer Organisation im Hinblick auf ihre Traumasensibilität und Entwicklung von Veränderungsvorschlägen.
  • Coaching: Individuelle Begleitung von Führungskräften und Fachkräften zur Stärkung ihrer traumasensiblen Kompetenzen und zur Reflexion ihrer Rolle.

Anwendungsbereiche der Traumazentrierten Fachberatung

Die Traumazentrierte Fachberatung findet in einer Vielzahl von Arbeitsfeldern Anwendung, in denen Fachkräfte mit traumatisierten Menschen in Kontakt kommen:

  • Pädagogische Einrichtungen: Kindertagesstätten, Schulen, Heime, Jugendhilfeeinrichtungen.
  • Soziale Arbeit: Beratungsstellen, Flüchtlingshilfe, Wohnungslosenhilfe.
  • Gesundheitswesen: Kliniken, Arztpraxen, psychotherapeutische Einrichtungen.
  • Justizwesen: Opferberatungsstellen, Bewährungshilfe.
  • Organisationen der Behindertenhilfe.
  • Unternehmen und Personalwesen (im Kontext von betrieblichem Trauma oder psychischer Belastung).

Herausforderungen und Gelingensfaktoren der Traumazentrierten Fachberatung

Die Implementierung und Durchführung traumazentrierter Fachberatung kann mit verschiedenen Herausforderungen verbunden sein:

  • Widerstand und Skepsis: Nicht alle Fachkräfte oder Organisationen sind von der Notwendigkeit eines traumasensiblen Ansatzes überzeugt.
  • Ressourcenmangel: Fehlende Zeit, finanzielle Mittel oder Personal können die Umsetzung erschweren.
  • Komplexe Dynamiken in Organisationen: Eingefahrene Strukturen und Kommunikationsmuster können Veränderungen behindern.
  • Emotionale Belastung der Fachkräfte: Die Auseinandersetzung mit traumatischen Erfahrungen kann emotional herausfordernd sein.

Gleichzeitig gibt es wichtige Gelingensfaktoren für eine erfolgreiche Traumazentrierte Fachberatung:

  • Engagement und Offenheit der Organisation und der Fachkräfte.
  • Eine klare Zielsetzung und ein gemeinsames Verständnis der Notwendigkeit.
  • Ein partizipativer Ansatz, der die Expertise der Fachkräfte einbezieht.
  • Kontinuierliche Unterstützung und Begleitung durch die Fachberatung.
  • Die Schaffung einer unterstützenden und wertschätzenden Kultur in der Organisation.
  • Regelmäßige Reflexion und Evaluation der implementierten Maßnahmen.

Fazit

Die traumazentrierte Fachberatung ist ein essenzieller Baustein für die Entwicklung traumasensibler Unterstützungssysteme. Durch die Vermittlung von Expertise, die Stärkung von Kompetenzen und die Begleitung von Veränderungsprozessen trägt sie maßgeblich dazu bei, dass Fachkräfte und Organisationen in der Lage sind, traumatisierten Menschen adäquat und wirkungsvoll zu begegnen. Sie fördert eine Kultur des Verstehens, der Sicherheit und der Ressourcenorientierung und leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Wohlbefinden und zur Genesung der Betroffenen. In einer zunehmend komplexen Welt, in der traumatische Erfahrungen leider Realität sind, gewinnt die traumazentrierte Fachberatung immer mehr an Bedeutung.

... die nächsten 3 Termine...

Aalen

2025

Modul 3   11.04. - 12.04.25
Modul 4   16.05. - 17.05.25
Modul 5   27.06. - 28.06.25

Informationen

WZPP®
Ort: 73430 Aalen, Alfred-Delp-Str. 2
Zeit: Fr: 13:00 - 20:00 // Sa: 09:00 - 16:30
Gebühr: pro Modul/2-Tage: € 350,-

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Berlin

2025

Modul 8b   12.04. - 13.04.25
Modul 9b   10.05. - 11.05.25
Modul 1   20.09. - 21.09.25

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Sophienhof
Ort: 10178 Berlin, Sophienstr. 19
Zeit: Sa: 09:00 - 17:00 // So: 09:00 - 15:30
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Cottbus

2025

Modul 1   22.09. - 23.09.25
Modul 2   27.10. - 28.10.25
Modul 3   01.12. - 02.12.25

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Sozio-Kulturelles-Zentrum
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Zeit: Mo: 09:00 - 16:30 // Di: 09:00 - 16:30
Gebühr: pro Modul/2-Tage: € 350,-

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Gladbeck

2025

Modul 1   21.11. - 22.11.2025
Modul 2   12.12. - 13.12.2025
Modul 3   09.01. - 10.01.2026

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Praxis Aldiek
Ort: 45964 Gladbeck, Krusenkamp 30
Zeit: Fr: 13:00 - 20:00 // Sa: 09:00 - 16:30
Gebühr: pro Modul/2-Tage: € 350,-

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Hannover

2025

Modul 8a   25.04. - 26.04.25
Modul 9a   23.05. - 24.05.25
Modul 8b   20.06. - 21.06.25

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Youdid Management e.K.
Ort: 30625 Hannover, Karl-Wiechert-Allee 66
Zeit: Fr: 13:00 - 20:00 // Sa: 09:00 - 16:30
Gebühr: pro Modul/2-Tage: € 350,-

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Kassel

2025

Modul 3   25.03. - 26.03.25
Modul 4   29.04. - 30.04.25
Modul 5   27.05. - 28.05.25

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Science Park
Ort: 34127 Kassel, Universitätsplatz 12
Zeit: je nach Termin: 09:00 - 16:30
Gebühr: pro Modul/2-Tage: € 350,-

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Köln

2025

Modul 4   21.03. - 22.03.25
Modul 5   11.04. - 12.04.25
Modul 6   09.05. - 10.05.25

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HOSTEL KÖLN GmbH
Ort: 50676 Köln, Marsilstein 29
Zeit: Fr: 13:00 - 20:00 // Sa: 09:00 - 16:30
Gebühr: pro Modul/2-Tage: € 350,-

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Münster

2025

Modul 6   21.03. - 22.03.25
Modul 7   11.04. - 12.04.25
Modul 8a   16.05. - 17.05.25

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ncc guttermann GmbH
Ort: 48167 Münster-Wolbeck, Wolbecker Windmühle 61
Zeit: Fr: 13:00 - 20:00 // Sa: 09:00 - 16:30
Gebühr: pro Modul/2-Tage: € 350,-

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